Weihnachtskonzert in der KGS Sehnde
Ausverkauftes Haus, na klar: Nirgends kann man sich besser einen Gesamteindruck von der musikalischen Arbeit an der KGS verschaffen als beim alljährliche Weihnachtskonzert. 350 Eltern, Großeltern und Geschwister waren der Einladung für den Tag nach Nikolaus gefolgt und verfolgten konzentriert das gut zweistündige Programm. Mit den über 200 Akteuren auf der Bühne des Forums waren alle Jahrgänge und Leistungsstufen vertreten, allen voran die Blasorchester von Klasse 5 bis 10/E-Phase. Aber auch das gemischt besetzte Jugendorchester, die Lehrerband und zahlreiche Solisten sorgten für einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Abend.
Klammer des Konzerts bildete der Altenglische Weihnachtchoral „God Rest Ye, Merry Gentlemen“, interpretiert vom Jugendorchester der KGS (Leitung: Herr Möllers), verstärkt durch einen Projektchor aus Schülern der E-Phase.
Besonders eindrucksvoll: die kleinen Eigenkompositionen des Blasorchester (BO) 5 (Leitung: Martin Häusler), die die Kinder auch selbst dirigierten. Wie sich Intonation, Musikalität von Jahr zu steigern, konnte man dann sehr gut bei den folgenden Orchestern studieren: BO 6 (Leitung Christine Lupp) brachte nach ein wenig Weihnachtsmusik mit „La Cucaracha“ südamerikanisches Flair ins Konzert. Beeindruckend dicht auch der Sound beim 46-köpfigen BO 8 („On Broadway“, „Jurassic Parc“, Leitung: Micha Philippi). Das Sek.I-Abschlussorchester 9/10/EP unter der Leitung von Bettina Griesbach brachte ein wunderschönes Beatles-Medley zur Gehör.
Wie funktioniert ein Jazz-Titel, was ist Improvisation? Mit Joe Zawinuls „Mercy, Mercy, Mercy“ wartete druckvoll das kleine, aber um so feinere Oberstufen-Jazz-Ensemble unter der Leitung von Martin Häusler auf und ließ in diesem Sinne keine Frage offen.
Aufgelockert wurde das Programm durch Solobeiträge, bei denen Stücke dargeboten wurden, die einige Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit außerhalb des doch sehr dichten Schulalltags erarbeitet haben. Besonders eindrucksvoll stellten Tim Kuhlmann und Roland Völker ihr Können in einer fulminanten vierhändigen Klavierversion des Ungarischen Tanzes Nr. 5 von Johannes Brahms vor. Leisere Töne bot dagegen Caroline Hillebrandt an ihrer Harfe mit einer feinfühligen Interpretation einer Galliarde von Bernard Andrés.
Zu den Stammsolisten gehört mittlerweile Thomas Siemens, der die Zuhörer dieses Mal mit einer makellosen Darbietung des ersten Satzes einer Sonate für Bratsche und Klavier von G. P.Telemann erfreute. Ungewohnte interessante Töne hingegen bot Karl Unger, jüngerer Bruder des Erfinders und ehemaligen KGS-Schülers Fritz Unger. Die moderne Sonatine des tschechischen Komponisten J. Kofron klang ohne Klavierpart noch interessanter.
Wie jedes Jahr standen am Ende des Konzerts auch dieses Mal alle Musiker gemeinsam auf der Bühne und erfüllten mit dem Wiederaufgreifen des Eröffnungsstücks „God Rest Ye, Merry Gentlemen“ unter der Leitung von Frau Griesbach das Forum mit warmen weihnachtlichen Wohlklängen.
(MÖL/HÄU)
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