Am 06.07.12 fuhren wir für einen Tag nach Hamburg, um zu sehen, wie es ist, wenn man genau das nicht kann: Sehen!
Wie kommen Blinde eigentlich zurecht? Wie orientieren sie sich, wie kommen sie über die Straße, wie erkennen sie, was sie einkaufen, und wie bezahlen sie, ohne über das Ohr gehauen zu
werden?
Das konnten wir nachempfinden beim „Dialog im Dunkeln“. Wir erhielten von unserem blinden Führer einen Blindenstock und dann ging es los: In völlig abgedunkelten Räumen führte er uns in kleinen
Gruppen durch eine Ausstellung. Aus Düften, Wind, Temperaturen, und Tönen waren z.B. ein Park, ein Markt, eine Stadt und eine Bar gestaltet worden. Auch eine Hafenrundfahrt gehörte in Hamburg
natürlich dazu und die fühlte sich so real an, dass einer von uns am Ende die Frage stellte, wie denn der blinde Führer das Boot gesteuert habe.
Das hätte er natürlich nicht gekonnt. Ohne ihn wären wir aber ziemlich aufgeschmissen gewesen. Er gab uns genaue Anweisungen, wie wir zu gehen hatten und seine Stimme gab uns Sicherheit und
Orientierung. Er achtete immer darauf, dass alle zusammen blieben und niemand verloren ging. Am Ende konnten wir ihn noch zu seinem Alltag mit der Behinderung ausfragen.
Nach 90 Minuten sahen wir erleichtert den ersten Lichtschimmer. Den anschließenden Gang durch Hamburg genossen wir sehr und waren dankbar, ihn mit allen Sinnen erleben zu können. (H. Tentrup/7Gc)
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