Alt und Jung gemeinsam beim Einkauf im Rewe-Markt. Der Sehnder Seniorenbeirat und die 7. Klasse der KGS haben sich dort mit ihrem Fachlehrer für “Werte und Normen”, Martin Richter, eingefunden, um voneinander zu lernen. Außerdem sind zwei Schüler aus der “Roboter-AG” mit ihrem Lehrer Klaus Hesse dabei, um die Bedürfnisse der Senioren beim Einkauf zu studieren und dann in ihr Projekt einzubeziehen.
Insgesamt stehen 15 Schülerinnen und zwei Schüler im Alter von 12 und 13 Jahren im Feldversuch bei Rewe und Aldi und bieten den älteren Kunden seit morgens 9 Uhr ihre Einkaufshilfe an. Die drei
Vertreter des Seniorenbeirats, Sprecher Manfred Kotter, Angelika Schrader und Karl Plachetka, stehen den Schülern beim Ansprechen der einkaufenden Senioren zur Seite.
“Die Schüler haben vergangene Woche bereits eine Umfrage zum Thema ‚Einkaufsprobleme bei Senioren‘ gemacht”, erklärt Richter. “Das wurde ausgewertet und nun wollen wir das in der Praxis sehen.”
Die Mitschüler der Roboter-AG haben ein anderes Ziel, wie es Hesse darlegt: “Hier geht es um einen Wettbewerb zum Thema ‘Senior Solutions – Einkaufshilfe’, der am 24. November in Burgdorf
zwischen zehn Schulen stattfindet. Das war der eigentliche Auslöser für diese Aktion.”
Als sich diese Konstellation ergab, wurde der Seniorenbeirat einbezogen und man vereinbarte diesen Feldversuch von 9 bis 12.30 Uhr mit den Geschäften.
“Leider läuft es noch nicht so. Wir fragen die Leute, aber viele glauben, wir wollen ihnen etwas verkaufen”, sagen Pia, Lisa, Tim und Jonah vor dem Eingang von Rewe. “Oder einige sagen, sie
brauchen keine Hilfe und können es noch allein oder mit dem Ehepartner. Wieder andere gehen einfach weiter”, zeigen sich die vier etwas enttäuscht. Doch insgesamt läuft die Aktion ganz im Sinne
des Projektes “Menschen brauchen Menschen” von Richter und seiner Gruppe. Leider konnten sie nur bei Aldi und Rewe tätig werden, da ein anderer Discounter sich nicht an der Aktion beteiligte. Der
Sprecher des Sehnder Seniorenbeirats, Kotter, findet das sehr seltsam und die Entscheidung angesichts der demografischen Entwicklung unverständlich. Doch dort wollte man den Ablauf für die Kunden
nicht gestört sehen und hat daher nicht mitgemacht, wie die Pressestelle mitteilte. “Diese Entscheidung ist nach dem Feedback von Kunden erfolgt”, bat man um Verständnis für die Absage.
Trotz dieser Entscheidung waren die Jugendlichen begeistert bei der Sache und lobten genauso wie der Seniorenbeirat die Integration und das Miteinander der Generationen. “Ich finde das auch gut,
dass wir als Seniorenbeirat in das Projekt eingebunden sind”, so Plachetka, denn dadurch ergibt sich eine komplettere Betrachtungsweise für die Jugendlichen.
Bevor es wieder an die heutige Aufgabe geht, erzählen die Schüler noch, dass sie auch wieder in die AWO-Residenz gehen werden, um auch dort bei den Pflegebedürftigen ihre Erfahrungen zum Thema zu
sammeln. Bei diesem Engagement darf man auf das Ergebnis des diesjährigen Profilunterrichts gespannt sein. (jph/sehnde-news.de)
Kommentar schreiben