Direktorin Helga Akkermann verteilte Lob: Es sei eine respektable Leistung, einen so kompakten Klassiker wie „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist auf die Bühne zu bringen, sagte die Leiterin der Kooperativen Gesamtschule am Freitagabend.
Den Schülern des Kurses Darstellendes Spiel der zehnten Klasse sei das jedoch bestens gelungen, betonte Akkermann, nachdem die letzte Szene im KGS-Forum gespielt war. Tatsächlich hatten die 18 jungen Darsteller eine besondere Herausforderung zu meistern: Ihre Aufgabe bestand darin, die Thematik in verkürzter Fassung auf den Punkt zu bringen und die etwas statische Gerichtsszene, in der Richter Adam im Fall des zerbrochenen Krugs Recht sprechen muss, neues Leben einzuhauchen.
Das gelang den Zehntklässlern: In der Interpretation, die Kursleiterin Ninette Belau gewählt hat, wird Adam freigesprochen, obwohl jeder weiß, das er schuldig ist. „Die Korruption der Justiz soll aufgedeckt werden“, sagt Belau. Jaqueline Hey gibt darüber hinaus der Figur des Gerichtsinspektors eine sehr weibliche Note und lässt sich auch nicht vom Richter einwickeln, der ihr Wein anbietet und seinen Charme spielen lässt. Richter Adam selbst, gespielt von Jaspar Manthey, gibt sich sehr locker und geizt auch nicht mit sexistischen Sprüchen. Und auch sonst geht es an diesem Theaterabend in der KGS lebhaft zu. Die Schüler setzen Emotionen in Bewegung um: Da springt man auf, läuft zum Bühnenrand, sucht immer wieder Augenkontakt mit den Zuschauern. Kurzkritik: Prima Schülertheater. (Hanke/haz)