Auch das ist möglich. Zum Beispiel auf der Bühne des KGS-Forums. Dort haben am Montagabend 21 Schüler des elften Jahrgangs das Stück „Othello steht im Sturm“ des hannoverschen Theaterpädagogen Hans Zimmer aufgeführt. In dem rund einstündigen Stück werden originale Shakespeare-Szenen neben moderne Bearbeitungen gestellt.
„Die Probleme sind in unsere Zeit übertragbar“, sagte Jutta Goldbach, Leiterin des Kurses Darstellendes Spiel und Regisseurin des Stücks über Leidenschaft, Eifersucht und Mord.
Nicht alltäglich war das, was den Schülern in dem Stück begegnete – zumindest denen, die die originalen Shakespeare-Szenen spielten. „Die Sprache ist nicht das, was man gewöhnt ist“, sagte Jago-Darsteller Lennart Schott: „Aber wenn man sich hineingefunden hat, macht es Spaß.“ Die alte Sprache habe man auch intensiver üben müssen, erklärte Kim Brinkmann, die den Rodrigo spielte. Dadurch gingen die Shakespeare-Vorlagen oft besser als die modernen Szenen. Das Schwierige an den Proben sei es gewesen, den Schülern die Gefühle zu entlocken, sagte Regisseurin Goldbach: „Auf der Bühne muss man doch mehr von sich zeigen als sonst.“
Derart gerüstet lagen am Montag, musikalisch unterstützt von einem Orchester und einem kleinen Chor, gleich drei Aufführungen vor den Schülern. Die gestalteten sich durchaus unterhaltsam. Dabei fiel vor allem Maria Rathmann auf, die im alten Teil die Rollen der Emilia und Montano übernommen hatte. Bei ihr vereinten sich Gestik, Mimik und Ausdruck mit einem sichtbar vorhandenen schauspielerischen Talent. (M. Schütz/haz)