Mai 1945 ist sowohl Ende als auch Anfang. Die Zeit um dieses Datum ist bestimmt von der Zerstörung durch den Krieg und dem darauffolgenden Wiederaufbau. Um die durch diese Ereignisse geprägte „Trümmerliteratur“ (Literatur nach 1945) in ihren historischen Kontext einbetten zu können, hat der Deutschleistungskurs Q2 unter der Leitung von Frau Tscherniak und Frau Raak die Ausstellung „Stadtbilder“ im Historischen Museum Hannover besichtigt. Hier erhielten wir einen tiefen Einblick in den Alltag der Menschen in der Nachkriegszeit, angefangen bei alten Stadtplänen von Hannover über Gemälde bis hin zu altem Filmmaterial.
Im Mittelpunkt standen unzählige Fotografien, die die Auswirkungen des Krieges auf das Leben der Menschen verdeutlichen. Aufnahmen, die wartende Menschen vor Schutzbunkern zeigen, die das Ausmaß der Zerstörung des Stadtzentrums verdeutlichen und die spielende Kinder in den Trümmern festhalten, und so auch den Wiederaufbau der Stadt Hannover. In diesem Teil der Ausstellung wird der Hunger der Bevölkerung nach Kultur und Konsum besonders deutlich.
Auf alten Karten und Schwarz-weiß-Fotos kann man dann bereits das eine oder andere bekannte Gebäude entdecken. Ist dies nicht der Kröpcke? Und dort, das könnte der Opernplatz sein! Besonders diese Suche nach dem Vertrauten und Bekannten gestaltet die Besichtigung sehr lebendig.
Die im Museum nur auf Fotografien betrachteten Schauplätze sollten nun in Echt und in Farbe erlebt werden. Von dem Historischen Museum aus gingen wir zu unserem ersten Stopp: dem Neuen Rathaus. Vier hier ausgestellte Miniaturmodelle der Stadt Hannover spiegeln die Entwicklung der Stadt wider und geben einen zusätzlichen Eindruck des gewandelten Stadtbildes. Dass die extremen Veränderungen seit 1945 sich innerhalb einer Generation abgespielt haben, lässt uns nur staunen. Wir erfahren durch Frau Tscherniak mehr über das Mahnmal Aegidienkirche, die damalige und heutige Kramerstraße und zum Schluss die Namensgebung des Kröpcke-Platzes.
Viel Interessantes und Wissenswertes haben wir an diesem Tag gelernt. Das Ziel der Exkursion, ein Verständnis für die Wirklichkeitserfahrungen der Menschen nach dem Krieg zu erhalten, ist vollends gelungen und die vielen Fotos zum Thema Zerstörung und Aufbau haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und wie schon Friedrich Schiller sagte: „Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen.“