Zu einer Diskussion über das Thema “Europa und Europawahl” ist die Landtagsabgeordnete Maaret Westphely (Grüne) am Mittwoch um 9.30 Uhr in die Sehnder KGS gekommen. Sie hat dort mit den 21 Schülern der 10. Klasse, der sogenannten E-Phase 4, über die Entwicklung der Union gesprochen und Zukunftsmöglichkeiten aufgezeigt und Probleme angeschnitten.
Mit ihrem Lehrer Stefan Bahls haben die Schüler ab Februar begonnen, sich mit dem “Europa” als Themenkomplex zu beschäftigen. Als Diskussionshilfe hatten sie sich mit Texten und Informationen im Vorfeld beschäftigt, um mit Westphely, die seit einem Jahr im niedersächsischen Parlament ist, über verschiedene Dinge ins Gespräch zu kommen. Zunächst stellte sich der Gast aus dem Landtag den Schülern vor und verwies darauf, dass sie als Vorsitzende des Europa-Ausschusses des Landtages gerne die Gelegenheit im Rahmen des EU-Projekttages nach Sehnde gekommen ist. Dabei sei dieser Schulbesuch ihr erster zu diesem Thema und sie freue sich, über Europa, seine Funktionen und Aufgaben sowie die Europa-Wahl im Mai zu sprechen. Sie riss dabei viele Themen an, darunter das “neue” Bürgerbegehren als Mitgestaltungsmöglichkeit, und verwies auch schon auf Erfolge damit, so beim Wasserrecht.
Auch das Urteil des Bundes-verfassungs-gerichts zur Sperrklausel bei der Europawahl kam zur Sprache und das geplante Freihandels-abkommen mit den USA. Das stand auch bei ihr in der besonderen Kritik, da es weitgehend geheim ausgehandelt wird und derzeit wohl keinem Politiker in Gänze bekannt ist. “Das Abkommen setzt teilweise die EU-Werte außer Kraft. Eigentlich öffnet es den amerikanischen Firmen die Tür.”
Die Schüler sprachen unter anderem über die Bereiche Migration, Staatsbürgerschaft und Rassismus mit der Abgeordneten, wobei sich die Diskussion oft etwas schüchtern entwickelte. Lebhafter wurde es, als es um den Beitritt der Türkei zur EU ging. Dabei wurde seitens der Schüler der Türkei eine deutlich demokratischere Entwicklung abverlangt und die Entwicklung in die Gegenrichtung attestiert.
Auch der EU-Tierschutz, beispielweise in Bezug auf Legehennen mit Käfig- und Freilandhaltung, kam zur Sprache. Dass führte dann zu Themen aus den landwirtschaftlichen Förderprogrammen mit Tier- und Artenschutz sowie den sogenannten Blühstreifen und der Gülle-Problematik. Am Ende des Besuches waren sich die Diskutanten einig, dass es für Europa noch viele Probleme zu lösen gibt, es aber auch Entwicklungschancen durch die gemeinsame Vergangenheit und Zukunft gibt. (sehnde-news.de)