Am Mittwoch, 7.5.2015, haben wir den Nachmittag im SchoolLab der DLR in Braunschweig verbracht. Die Institute der DLR liegen am Flughafen Braunschweig, sehr gut von der Autobahn aus zu erreichen. Da wir, das ist der PU-Technik bei Dr. Wunder, Verstärkung aus Q1 hatten, wurde unser Bus fast voll und der Fahrpreis fiel ganz günstig aus.
Die DLR arbeitet auch an geheimen Forschungsaufgaben, weshalb das Gelände gut bewacht und gesichert ist. Für uns bedeutete das, dass wir uns nur im Gebäude des SchoolLab bewegen durften, aber
darauf waren wir vorbeitet und hatten Verpflegung dabei.
Im Eingangsbereich erlklärte uns Hr. Fischer etwas über die große Rolls-Royce Turbine. Erstaunlich, dass die meiste Luft in der Turbine praktisch am Verbrennungsraum vorbei geht, angetrieben
durch die Schaufelblätter. Mit einem Trick, dem sogenannten Umkehrschub, konnte man diese Turbine auch zum Bremsen nutzen. Die Komponenten, die man vom Fahrrad, oder Auto kennt sind aber etwas
ganz anderes, was man schon an den Schrauben bemerkt.
Nachdem wir über die Aufgaben der DLR in Braunschweig mit einem Film informiert worden sind, teilten wir uns in Gruppen ein, um dann endlich an den Versuchsständen experimentieren zu können.
Obwohl jede Gruppe aus Zeitgründen nur drei der sechs Versuche durchführen konnte, war es sehr spannend und die Studenten, die die Versuche betreuten kannten sich richtig gut aus. Am besten kam
der Flugsimulator an. Etwas ähnliches gibt es auch für den PC zu Hause, aber diese Bedienelemente und drei Monitore leistet man sich doch nicht zu hause. Start und Landung waren die spannendsten
Manöver und klappten mehrfach.
An einem anderen Versuch konnten wir mit Ultraschall Material prüfen, das für Flugzeuge verwendet wird. Besonders ist dabei, dass man in das Material hineinsehen konnte, mit Hilfe von
Ultraschall, ohne das Material zu zerstören. Deshalb nennt man das auch: "zerstörungsfrei Materialprüfung". In der Luftfahrt ist es sehr wichtig, dass alle Komponenten perfekt in Ordnung sind und
funktionieren, auch die verborgenen.
Der Modellhubschrauber war zwar hinter einer Glaswand gesichert, machte aber trotzdem ziemlichen Lärm, wenn der Rotor drehte. Bei verschiedenen Rotor-Blattneigungen, die per Fernbedienung an der
Taumelscheibe eingestellt werden konnten, konnte mit einer Art Waage gemessen werden, wie stark der Auftrieb war.
Am Fluglotsenstand, der früher mal in einem echten Tower gestanden hat, konnten wir nachempfinden wie es Piloten und Fluglotsen geht. Wirklich spannend war das nicht, aber es war klar: volle
Konzentration ist gefordert und das in der Realität über viele Stunden. Die Komandos sind meist nur kurze englische Worte, aber ohne klare Aussprache ist nichts zu verstehen und das wird schnell
gefährlich.
Das Fliegen ist mit erheblichen Geräuschen verbunden, früher noch viel mehr als heute. Da unser Gehör auf einen Frequenzbereich bis ca. 20kHz beschränkt ist, hat man Turbinen entwickelt, die
hauptsächlich Schall mit höheren Frequenzen abgeben. Außerdem hilft immer Abstand.
Die Karte zeigt den Fluglärm auf dem Flughafen Frankfurt am Main. Die DLR arbeitet daran steilere und auch gekrümmte Landekurse fliegen zu können, um den Abstand zu Wohngebieten weiter zu
vergrößern.
Schließlich gab es einen Nebenraum, in dem wir aus speziellem Styropor Flugmodelle basteln und ausprobieren konnten. Zu Glück gab es ein paar Vorlagen, aber man hätte auch eigene Ideen umsetzen
können. So einfach ist es nicht ein flugfähiges Gerät zu bauen. Und wenn man dann noch an die Größe echter Flieger denkt. Die Wand schmückten ein paar Modelle unserer Vorgänger.
Insgesamt ein wirklich gelungener Nachmittag mit der Richtigen Mischung zwischen Spaß, Informationen und Lernen. Der Besuch war auf jeden Fall seine Reise wert. Einen "bleibenden Eindruck" haben
wir im Gästebuch hinterlassen.
Übrigens bietet die DLR nicht nur Beschäftigungen für top ausgebildete Ingenieure. Es gibt auch sehr gut ausgestattete Lehrangebote für viele Ausbildungsberufe und Praktika. Aktuelles findet man
auf der Homepage der DLR: www.dlr.de
Und noch etwas: Wer sich für unseren Sternenhimmel und die ISS interessiert, der sei auf die DLR-APP zum aktuellen Sternenhimmel hingewiesen. Damit kann man unter anderem die aktuelle Position
der ISS anzeigen lassen.