Die Kooperative Gesamtschule Sehnde arbeitet für die Völkerverständigung: Im Juni reist die Orchesterklasse 10/EP nach Bosnien und Herzegowina, um dort gemeinsam mit Schülerensembles der drei großen bosnischen Volksgruppen zu musizieren.
Auftakt des Projektes zur internationalen Jugendbegegnung war am 22.05. bei einem Konzert im Forum der Kooperativen Gesamtschule gewesen. Vor Eltern und Förderern spielten die 39 Zehntklässler Stücke vor, die sie im Juni auch in Bosnien und Herzegowina spielen wollen.
Vom 4. bis zum 13. Juni wird das KGS-Orchester dort in Trebinje, Mostar, Ljubuski und Sarajevo mit einheimischen Schülern gemeinsam proben und Konzerte geben. „Mit diesem Projekt bauen wir am Europa der Zukunft“, sagte KGS-Leiterin Helga Akkermann am Abend im Forum. Ziel sei es, sowohl deutsche und bosnische Jugendliche zusammenzuführen, als auch die Menschen in der immer noch gespaltenen Gesellschaft Bosnien-Herzegowinas einander näher zu bringen.
Auch 18 Jahre nach Kriegsende gebe es in dem Balkanland etwa immer noch nach Volksgruppen getrennte Schulen in ein und demselben Gebäude, sagte Akkermann. „Musik kann hier als Mittel zur Völkerverständigung dienen und helfen Vorurteile abzubauen“, bekräftigte Birgit Honé, Staatssekretärin in der Niedersächsischen Staatskanzlei. Honé, die selber ein Kind an der KGS hat, ist die Schirmherrin des Projektes. Die Idee zur musikalischen Völkerverständigung hatte KGS-Lehrer und Orchesterleiter Micha Philippi. Um das nötige Geld für die Reise zusammenzubekommen, hat er jede Menge Anträge geschrieben. Unterstützung kam unter anderem vom Niedersächsischen Kultusministerium.
Die Betreuung der Schüler übernimmt zudem Philippis KGS-Kollege Martin Häusler, der derzeit an einer Schule in Sarajevo unterrichtet. Häusler und Philippi haben auch Verwandte in Sarajewo und Mostar. (Katja Eggers, HAZ)