„Endlich kann ich mal einen Guten spielen.“ Maximilian Arnhold ist ganz angetan von der Rolle, die er im neuen Stück der Theatergruppe an der Kooperativen Gesamtschule Sehnde bekommen hat.
„Ich war die letzten Male immer ein Böser.“ Die gibt es allerdings auch in der neuen Produktion des Schultheaters reichlich. In Arthur Millers „Hexenjagd“ geht es um religiöse Engstirnigkeit, mangelnde Toleranz und fatale Gruppendynamiken.
Zurzeit übt Regisseur Sebastian Prignitz mit seinen 18 Schauspielern schon für die Premiere im Frühjahr. Das passe zeitlich sehr gut, meinte Prignitz, denn das Stück mit dem Originaltitel „The Crucible“ ist im Fach Englisch in diesem Schuljahr Abiturthema in Niedersachsen.
Zwei Aspekte sollen bei der Sehnder Aufführung im Mittelpunkt stehen, erklärte der Regisseur. Zum einen sei das die Pubertät Jugendlicher, denn die „Hexenjagd“ wird durch die Ausbrüche halbwüchsiger Mädchen aus dem gesellschaftlichen Korsett einer puritanischen Gemeinde im Amerika des Jahres 1692 ausgelöst. Zum anderen geht es Prignitz um Religionskritik und Doppelmoral christlicher Gesellschaften, vor allem der fundamentalistischen Evangelisten in den USA. „Während des Stücks werden wir dazu filmisch aktuelle Beispiele zeigen.“
Schauspieler Rouven Schiemann hatte nicht damit gerechnet, den Geistlichen Parris zu spielen. „Der Regisseur hat aber gesagt, dass die Emotionalität der Rolle gut zu mir passt“, meinte der 17-Jährige. Die Rolle des Teufelsaustreibers John Hale hat der 15-jährige Lukas Thiele bekommen. Mit der Auswahl des anspruchsvollen Stückes sind auch die anderen Schüler zufrieden. Die beiden öffentlichen Aufführungen finden am 17. und 20. März im KGS-Forum statt. (Michael Schütz/haz)