Sehnde hat wieder einen Arbeitskreis Sucht. Das wieder belebte Gremium hat sich in der Kooperativen Gesamtschule am Donnerstag mit seiner ersten Aktion vorgestellt – einem Projekt zur Alkoholprävention.
Für seinen ersten Auftritt in der Öffentlichkeit hatte der Arbeitskreis Sucht des Präventionsrates der Stadt Sehnde nach seiner Wiedergründung im November 2014 bewusst das Thema Alkohol ausgewählt. „Alkohol ist die Droge, die in der Gesellschaft am meisten toleriert wird und an die Jugendliche am einfachsten herankommen“, sagte Olaf Kruse, Vorsitzender des Arbeitskreises.
Weil Jugendliche im Konfirmandenalter häufig zum ersten Mal Alkohol trinken, richtete sich die Aktion zur Suchtprävention an die 250 Siebtklässler der KGS. In der Schulstraße informierten sich die Schüler bei der Aktionswoche „Alkohol? Weniger ist besser“ an Ständen der Drogenberatungsstelle Lehrte und des Arbeitskreises anhand von Flyern über riskanten Alkoholkonsum und dessen Folgen.
Mit einer Rauschbrille, die einen Alkoholwert von 0,8 Promille simulierte, torkelten die Schüler durch einen Hütchenparcours und versuchten, auf einer aufgemalten Linie die Spur zu halten.
Im Theaterstück „Happy Hour“ trieb Schauspielerin Laura Leske das Thema exzessiver Alkoholkonsum auf die Spitze. Als „Mira“ erzählt sie von ihrem Freund Felix, der sich ins Koma gesoffen hat und jetzt im Krankenhaus liegt. Als Mira im Rückblick von den Partys erzählt, „auf denen Alkohol wie Wasser getrunken wurde“, ist es im Forum ganz still. „Unsere Botschaft ist, dass die Jugendlichen auf Partys mit Alkohol aufeinander aufpassen und ihr Limit kennen sollen“, sagte Regisseurin Dorothea Derben.
Dass Cocktails aber auch ohne Alkohol schmecken, vermittelte das Team des Schülercafés und schenkte emsig alkoholfreie Pina Coladas aus. „Die schmecken lecker und viel fruchtiger als die mit Alkohol“, fand die dreizehnjährige Zoe-Marie. „Und da kann man auch viel mehr von trinken“, ergänzte der gleichaltrige Peter.
Im Herbst will sich der Arbeitskreis dem Thema Sucht im Alter widmen. Ziel der sechs festen Mitglieder ist es, das Thema Abhängigkeit und die möglichen Folgen mehr ins Bewusstsein der Sehnder
Bürger zu rücken. (Eggers/haz)