Ein im Schnee versunkener Birkenwald, ein trostloses Klettergerüst und zwei bewohnte, jedoch leer wirkende Wohnungen bilden das hauptsächliche Bühnenbild für das neueste Stück der Theater AG der KGS Sehnde. Die Vampirgeschichte ist trotz des Auftretens von Blutsaugern vor allem eines: blutleer.
Dies liegt jedoch eher an der Tristesse der Vorstadtwohnsiedlung, in der
der zwölfjährige Oskar (Nina Graumüller) mit seiner alkoholkranken Mutter (Sophie Hecht) zu Hause ist. Der in sich gekehrte Junge wird von seinen Schulkameraden (Anna Seehausen, Lukas Thiele,
Corinna Ebeling) oft grausam behandelt und sieht seine einzige Freude in der Flucht in imaginäre Traumwelten.
Eines Nachts zieht in die Nachbarwohnung ein älterer Herr mit einem Kind ein. Einem blassen, alterslosen, androgynen Kind namens Eli (Sarah Müller). Nach dem Kennenlernen auf dem verschneiten
Spielplatz freunden sich die beiden Außenseiter an und Oskar verliebt sich zusehends in die seltsame Person namens Eli. Ohne zu ahnen, dass diese ein furchtbares Geheimnis verbirgt...
In anderen Rollen sind zu sehen: Lina Koszyk, Birte Ohle, Josefine Wolf, Benja Lohmeier, Michelle Kuhn, Nabila Ezzat und Jonas Paisdzior. Für die technische Unterstützung sorgen Lennart Lesemann,
Tobias Jäntzsch, Michelle Wagener und Mike Komunski.
Unter der Anleitung von Sebastian Prignitz und Bettina Jonas proben die Schülerinnen und Schüler seit April dieses Jahres für das Stück, frei nach der literarischen Vorlage des schwedischen
Schriftstellers John Ajvide Lindqvist. "Als hätte sich Anne Rice entschieden, eine Geschichte von Astrid Lindgren zu
schreiben", formulierte es ein Filmkritiker und trifft mit dieser Beschreibung die Seele der Vorlage ziemlich genau. Die Geschichte vom Außenseiter Oskar und seiner uralten Vampirfreundin Eli ist
nur auf den ersten Blick eine typische Gruselstory. Im Kern ist der Vampirtopos eine Metapher für den Horror des Erwachsenwerdens, die erste Liebe, den ersten Sex.
Folgende öffentliche Termine sind vorgesehen: