In einer kursübergreifenden Tagesexkursion besuchten am 18.Januar die drei Erdkunde-EA-Kurse des Jahrgangs Q2 (GIE, HÄU, PHI) die Elbmetropole Hamburg.
Als Ergänzung zur geographischen Thematik der Stadtplanung bzw. – entwicklung wurden dabei die Bedeutung und Entwicklung des Hamburger Hafens sowie des im Bau befindlichen neuen Stadtteils Hafencity beleuchtet.
Die Annäherung an die Thematik begann im Industriehafen, von wo wir uns dem Hamburger Hafen über eine der vielen regulären Fähren näherten. Immer wieder beeindruckend sind die riesigen Hafenanlagen, in denen auch heute die Ladung des einen oder anderen Containerriesen gelöscht wurde. Trotz einigermaßen gleichbleibender Umschlagszahlen hat der Hamburger Hafen in den vergangenen zehn Jahren seine Stellung unter den weltweiten TopTen der internationalen Häfen längst verloren.
Mit Blick auf das neue Wahrzeichen der Stadt, die Elbphilharmonie, landeten wir an den Landungsbrücken an, die ihre einstige Bedeutung als „Tor zur Welt“ verloren. Hier verabschiedeten ehemals die Familienangehörigen die Auswanderer, die ihr Glück in der neuen Welt suchten. Aus derselben Zeit stammt der „alte“ Elbtunnel, der ganz in der Nähe die Elbe unterquert. Ursprünglich für Pferdekutschen angelegt, hat dieser 1911 erbaute Tunnel seine Bedeutung als Verkehrsachse verloren, da sich die heute üblichen Fortbewegungsmittel in einem sehr aufwändigen Akt erst mithilfe eines Autoliftes in 12 Meter Tiefe begeben können, um einspurig in je eine Richtung die Elbe zu passieren.
Ein kleiner Abstecher zur Hafenstraße führte uns dann in die etwas jüngere Vergangenheit. Hier gab es im ausgehenden 20 Jahrhundert Hausbesetzungen. Die Schaffung von hochpreisigem, modernisiertem Wohnraum (Gentrifizierung) hatte schließlich zur Folge, dass sich dort heute nicht mehr viele Menschen der damaligen alternativen Szene Wohnraum leisten können.
Nach einer kurzen Mittagspause trafen wir uns an der Elbphilharmonie, dem vielleicht zukünftigen Wahrzeichen der Stadt, das ebenfalls durch finanzielle Fehlplanung (die Baukosten verzehnfachten sich auf 700 Mio. €) sowie zeitlichen Verzug (Eröffnung 2017 statt 2010) eine gewisse Berühmtheit erlangte. Die nahe gelegene Speicherstadt verschaffte uns einen Eindruck davon, wie der Hafenstandort Hamburg auch mithilfe dieses historischen Lagerhauskomplexes in den vergangenen 100 Jahren seine Bedeutung erlangte.
Der abschließende Fußweg zum Bus führte uns dann durch die neu geplante und bereits teilweise fertig gestellte Hafencity. Hier wird auf ehemaligen Industrie- und Lagerflächen das Zentrum Hamburgs um gut 40% durch Mischnutzung von Wohnen, Erholen und Arbeiten vor allem im tertiären Sektor vergrößert. (PHI)