Flugblätter flatterten durch das Forum der KGS, dann ging das Licht auf der Bühne an. Im Rahmen der Information über den Nationalsozialismus zeigte die KGS im Forum für die 10. Klassen das Theaterstück „Die weiße Rose“
Dahinter verbarg sich eine studentische Widerstandsgruppe im Dritten Reich, zu der unter anderem die Geschwister Hans und Sophie Scholl gehörten, die mit Flugblättern gegen den Nationalsozialismus aufriefen.
Anfang 1943 wurde die Gruppe aufgedeckt und die Geschwister wurden mit anderen Angehörigen der Gruppe durch den Volksgerichtshof unter Vorsitz von Blutrichter Roland Freisler zum Tode verurteilt. Das Zwei-Personen-Stück des Weimarer Tournee-Theaters mit Simon Weiskopf und Sonja Elisabeth Martens spielt in der Nacht vor der Vollstreckung dieses Todesurteils. Es ist inszeniert worden von Katrin Heinke und wurde geschrieben von Patric Tavanti, der dazu Texte aus den Briefen der Geschwister Scholl verwendet hat.
In der Einleitung zum Stück gaben die Schauspieler den Schülern einen Einblick in das Zeitgeschehen und die Begriffe von damals, damit die heutige Jugend sich in die Umstände und Begriffswelt hineinversetzen konnte. „Das Stück ist wieder aktuell durch die Pegida“, sagte Weiskopf. „Deshalb haben wir es 2015 wieder ins Angebot aufgenommen.“ So stellt sich im Verlauf des Stückes dar, was die „Weiße Rose“ nach nationalsozialistischer Auffassung „verbrochen“ hatte und wofür die Geschwister im Alter von 22 und 25 Jahren eigentlich hingerichtet wurden. So erschloss sich den Schülern das ganze verbrecherische Handeln der Nazi-Diktatur und auf Grund des geringen Altersunterschiedes zu den Studenten Scholl wurde zusätzlich Betroffenheit hergestellt.
Durch „Einreden“ wurden im Stück wichtige Erläuterungen gegeben, beispielsweise dazu, was die Geschwister Scholl und die Weiße Rose wollten. Nach etwa 60 Minuten war das Schauspiel zu Ende und Weiskopf und Martens diskutierten noch rund 30 weitere Minuten mit den Schülern.
Dass Meinungsfreiheit ein hohes Gut ist, sagte damals Sophie Scholl vor ihrer Hinrichtung mit den Worten: „Solange wir leben, sind wir eine Gefahr für sie“. Dass das auch heute noch aktuell ist, zeigen Organisationen wie der IS täglich aufs neue. So müssen wir jeden Tag erneut aufpassen, dass wir nicht irgendwann wieder den Satz von Scholl sagen müssen: „Es war zu viel – und wir zu wenige!“ (jph/sehnde-news.de)