Nach dem Feuer in der Turnhalle der Kooperativen Gesamtschule Sehnde musste die Feuerwehr auch am Donnerstag noch einmal ausrücken, um Glutnester zu löschen. Derweil macht sich die Stadt bereits Gedanken über einen Neubau. Die Kosten dafür dürften wohl in die Millionen gehen.
Wie groß der durch den Brand in der Sporthalle an der Waldstraße entstandene Schaden exakt ist, konnte Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke am Donnerstag noch nicht sagen. Aber ein Neubau als Ersatz für die Mitte der Siebzigerjahre errichtete Halle dürfte in jedem Fall einen Millionenbetrag verschlingen. Laut Lehrke geht die Stadt aber davon aus, dass die Versicherung die Kosten weitgehend erstattet.
Ob der Neubau an der gleichen Stelle entstehen wird, ist noch unklar. Möglicherweise wird die Planung für die Erweiterung der KGS noch einmal neu aufgerollt und eine andere Gesamtlösung gefunden. Bisher gibt es noch keinen politischen Beschluss über den Standort des Erweiterungsbaus.
Das benachbarte Waldbad, dessen Wasser bei den Löscharbeiten zur Bildung von Schaum herangezogen worden war, blieb am Donnerstag geschlossen. Am Nachmittag wurden die Becken jedoch wieder befüllt, und Freitag soll es Badegästen wieder zur Verfügung stehen.
Außer der Schule sind auch mehrere Vereine von dem laut Bürgermeister sicher mehr als ein Jahr dauernden Ausfall der größten Sehnder Sporthalle betroffen. Man habe mit dem Sportring Kontakt aufgenommen, sagt Lehrke. Manche Gruppe könne vielleicht auf andere Räume wie eine Schulaula ausweichen, denn die übrigen Turnhallen seien ebenfalls dicht belegt. Außerdem könnten sich Vereine gegenseitig helfen, indem mehrere Mannschaften zusammen trainierten. Darüber hinaus spreche man auch mit Nachbarkommunen, ob von ihnen Unterstützung zu bekommen sei, so der Bürgermeister.
Die am Mittwoch wegen der starken Hitzeentwicklung vorsorglich evakuierten Anwohner konnten am Donnerstag bereits in ihre Häuser zurückkehren. Eine Familie mit zwei Kindern hatte die Nacht in einem Gasthaus in Bolzum verbringen müssen. Auch sie konnte das Zimmer inzwischen verlassen und wieder nach Hause.
Anzeigen gegen Schaulustige
Unterdessen hat die Stadt Sehnde angekündigt, gegen Schaulustige vorgehen zu wollen, die die Rettungsarbeiten der Feuerwehr teils massiv behindert hatten. Der Vorwurf betrifft rund 10 Personen. Noch sein nicht klar, ob von allen Personen die Personalien festgestellt wurden, erklärte Stadtsprecherin Ines Raulf. Es sei das erste Mal, dass sich die Stadt Sehnde zu einem solchen Schritt entschlossen habe.
Fußgänger und Radfahrer sollen die Einsatzkräfte der Feuerwehr blockiert und zum Teil auch Mitarbeiter der Stadt, die den Verkehr regeln wollten, bepöbelt haben. Autofahrer seien einfach in die Straße reingefahren, hätten Wege blockiert und Aufforderungen, das Einsatzgebiet zu räumen, widersetzt. „Unsere Mitarbeiter hatten große Probleme, den Verkehr zu regeln“, berichtet Stadtsprecherin Ines Raulf. „Einige widersetzten sich sogar der Aufforderung von Ordnungskräften, die Straße zu räumen.“ (Thomas Böger/HAZ)