"Deutschland ist schön - die Städte und auch die Schule": Wenn Federica Kenny Martinez und Martina Sorrondegui Ibarburu aus Uruguay am 5. März wieder nach Montevideo fahren, nehmen die 16-jährigen Austauschschülerinnen der KGS Sehnde jede Menge Eindrücke mit nach Hause.
Nürnberg, München, Berlin, Hannover, Frankfurt, Potsdam, Hamburg: Begleitet von ihrer Lehrerin Soledad San Emetesio haben die beiden Schülerinnen der deutschen Schule in Montevideo seit ihrer Ankunft am 16. Januar viel von Deutschland gesehen. Den Schulleiter ihrer Gastschule, Carsten Milde, lernten sie indes erst jetzt kennen. 54 Schüler aus Uruguay sind zurzeit auf etwa 15 Schulen in ganz Deutschland verteilt, erzählt San Emetesio: „Wir sind mit dem ganzen Jahrgang hier.“
Dass Federica und Martina bei den gleichaltrigen Schülerinnen Fenja und Jenny untergekommen sind, ist dem regelmäßigen Austausch geschuldet. Seit 2011 gibt es ihn. Da war die ehemalige KGS-Lehrerin Heidi Fornek-Schulz an die deutsche Schule in Montevideo gewechselt. Mittlerweile hat sie deren Leitung inne, sagte Lehrer Stefan Sippel, der das Projekt betreut. Im Sommer werden sich die beiden Schülerinnen der Einführungsphase auf den Gegenbesuch nach Uruguay machen.
„Die Musik dort ist anders, aber schön“, hat Jenny bereits erfahren. Fenja hat bereits eine Kostprobe südamerikanischen Essens bekommen. Und zwar von Federica gekocht. Wie Dulce de leche, ein Brotaufstrich aus eingekochter Milch mit Zucker, der in Uruguay sehr beliebt ist. „Wir essen weniger Brot als hier“, sagt Martina. „Und abends viel später als hier, erst in der Nacht“, ergänzt Federica.
Beide Südamerikanerinnen wohnen am Stadtrand von Montevideo und sind nach Abschluss der Grundschule auf die deutsche Schule gewechselt: „Die vermittelt eine gute Ausbildung und Disziplin.“ Mit dem dort erworbenen Sprachzertifikat in Deutsch könnten beide ohne zusätzliche Prüfung in Deutschland studieren oder arbeiten. „Wir können auch das Abitur in einigen Fächern auf Deutsch ablegen, aber das möchte ich nicht“, ergänzt Martina.
Beeindruckt hat die Schülerinnen besonders die Verlässlichkeit der hiesigen öffentlichen Verkehrsmittel. Und der Schnee, den sie bei einem Ausflug in den Harz kennengelernt haben. Ein Trostpflaster dafür, dass „es in Deutschland so kalt ist“, wie Federica schmunzelnd anmerkt. (Sandra Köhler/haz)