Blasorchester, Chor und Folk-AG, Lehrerband Paukerface, die Schulband Wooden Soul und talentierte Solisten:
Die Kooperative Gesamtschule Sehnde hat so manches an musikalischen Pfunden, mit denen sie wuchern kann. Und genau das tat sie auch: mit zwei Weihnachtskonzerten im rappelvollen Forum. Nicht etwa mit zweimal dem gleichen Programm. Dazu hatten die Akteure einfach viel zu viel vorbereitet. Von klassischen Weihnachtsliedern bis hin zu symphonischen Stücken bekamen die Besucher die ganze Spanne Musik auf die Ohren.
Den Auftakt am Donnerstag machte das Blasorchester 6 mit „God Rest You, Merry Gentlemen“. Die erst seit einem halben Jahr probenden Fünftklässler spielten sich schon recht intonationssicher mit teils wechselnden Stimmen durch bekannte Stücke wie „Jingle Bells“ und „Morgen kommt der Weihnachtsmann“. Aida Mammadov brachte die Tasten mit Beethovens „Für Elise“ gekonnt zum Klingen.
Die Folk-AG sorgte für Schwung und internationales Flair mit schwedischen Polonaisen, irischen Reels und dem Stück „Olle-Schottisch“. „Wir werden sie gleich aus ihrer soeben errungenen Weihnachtsstimmung reißen“, kündigte Andreas Engelhorn den Auftritt seines Blasorchesters 7 an. Das hatte sich mit „Faciligeti“ nämlich neue Musik auf die Fahne geschrieben: „Der Komponist ist beispielsweise auch in Kubricks ‚Odyssee im Weltall’ zu hören“, stimmte der Musiklehrer die Zuhörer vorsichtig ein und erklärte, was sie denn erwarte. Etwa einen nach und nach aufgebauten Klangteppich aus allen zwölf Halbtönen: „Das ist, wie wenn man beim Klavier auf alle schwarzen und weißen Tasten gleichzeitig drückt.“ Oder einen Kanon, bei dem ohne Pausen zwölf Stimmen hintereinander einsetzen und einen gewollten „Klangmatsch“ produzieren. „Für die Schüler ist es eine Herausforderung, weil sie ganz genau zählen müssen“, sagte der Pädagoge. Und tatsächlich gab es für das toll gespielte, wenn auch gewöhnungsbedürftige Stück großen Beifall.
Den sicherte sich auch die Schulband mit einer Variante von Elvis’ „Jailhouse Rock“ und der Chor mit „We Are the World“ und „Impossible“. Herausragend war Katherina Mietz als Solistin: Mit ihrer vollen, warmen und gefühlvollen Stimme zog sie ihre Zuhörer sofort in den Bann. Das „dienstälteste“ Blasorchester mit Mitgliedern aus Klasse zehn bis Oberstufe ließ es dann mit „Morgenstimmung“ und „In der Halle des Bergkönigs“ aus Griegs „Peer Gynt Suite“ symphonisch werden. Zum Abschluss war das Publikum beim großen Finale mit allen Akteuren auch dabei: Ein gemeinsames „Es ist ein Ros entsprungen“ beendete einen kurzweiligen Abend voller gelungener Darbietungen. (Köhler/haz)