Die Schulleitungen und Didaktischen Leitungen der Kooperativen Gesamtschulen in Niedersachsen trafen sich am Donnerstag, 13.9.2018 und Freitag, 14.9.2018 zu einer gemeinsamen Tagung.
„Die KGS als Schulform muss auf der politischen Ebene mehr wahrgenommen werden“, so führte Sandra Heidrich, Schulleiterin der KGS Sehnde dort aus.
„Die Schulform der Kooperativen Gesamtschule steht zugleich für Kontinuität und pädagogische Innovationen: Im Spannungsfeld von Integration und Leistungsdifferenzierung praktizieren Kooperative Gesamtschulen eine Pädagogik, die auf der Arbeit der Grundschule aufbauend die Kinder ab Klasse 5 individuell abholt. Mit zunehmenden Alter der Schülerinnen und Schüler erfolgt in diesen Schulen eine schulzweigbezogene Leistungsdifferenzierung, die einerseits auf die Anforderungen der gymnasialen Oberstufe ausgerichtet ist und andererseits in den Haupt- und Realschulzweigen eine hohe berufsorientierende Ausrichtung erfährt. Im Bereich der Berufsvorbereitung und Berufsorientierung zum Beispiel sind mehrere Kooperative Gesamtschulen Niedersachsens sehr erfolgreich neue Wege gegangen“, ergänzte Evelyn Gröne, Didaktische Leiterin an der KGS Sehnde. Aber: „Bisher haben die 35 Kooperativen Gesamtschulen Niedersachsens mit ihren insgesamt rund 50 000 Schülerinnen und Schülern keine gemeinsame Verständigungsebene“, erläuterte Heidrich und betonte, dass es wichtig sei, sich zu vernetzen und dann gemeinsam mit den Verbänden und anderen Netzwerken für gemeinsame Positionen, aber auch für KGS-spezifische Belange Positionen für die Öffentlichkeit und Politik zu formulieren.
Ein weiteres Ziel sei es, die öffentliche Wahrnehmung der Kooperativen Gesamtschulen sowie ihrer Arbeit niedersachsenweit zu verbessern. „Wir wünschen uns eine Wiederverankerung in das Niedersächsische Schulgesetz, zum Beispiel in der Form: „[…] Gesamtschulen kommen in den Formen der Kooperativen Gesamtschulen und Integrierten Gesamtschulen vor“. Mittelfristiges Ziel sei neben einer Schärfung des Profils auch die gemeinsame Qualitätsentwicklung der Kooperativen Gesamtschulen durch gemeinsame Fortbildungen, gegenseitige Hospitationen, Material- und Konzeptaustausch.
Das informelle Netzwerk der KGS-Schulleitungen der Region Hannover existiert bereits seit einigen Jahren. Schon zur Schulgesetznovellierung der letzten Legislatur wurde aus diesem Kreis ein Schreiben an die damalige Kultusministerin Frauke Heiligenstadt mit der Bitte um Aufhebung des bloßen Bestandsschutzes für die Kooperativen Gesamtschulen formuliert.
Das Modell einer schulischen Ausbildung in einer KGS darf nicht auf dem Altar der Ideologisierung zugunsten der IGS abgeschafft oder abgewertet werden. Es muss gleichwertig und -berechtigt in der Schullandschaft verankert werden. (jph/sehnde-news.de)