Neuntklässler stellen im Ortsrat Konzept für die Umgestaltung der Drösewiese vor.
Sehnder Jugendliche wünschen sich einen zentrumsnahen Treffpunkt. Das ist das Ergebnis eines Projekts an der Kooperativen Gesamtschule zur Digitalisierung vor einigen Monaten. Neuntklässler hatten sich zusammen mit Lehrer Stefan Sippel und einem Planungsbüro dazu Gedanken gemacht und waren dabei auf die städtische Drösewiese gestoßen. Stellvertretend für die neunte Klasse präsentierten Kader Süzük und Paulina Gondek am Montagabend in einer Sitzung des Ortsrats ihre Pläne für das Areal.
Unterstand wird gewünscht
Kader Süzük und Paulina Gondek von der Sehnder KGS stellen im Ortsrat ihre Pläne für den Jugendplatz Drösewiese vor.
Demnach soll der dortige Bolzplatz zunächst bestehen bleiben. Die Jugendlichen wünschen sich zudem Beleuchtung, Sitzgelegenheiten und einen Unterstand – etwa in Form eines Bauwagens. Auch eine Tischtennisplatte sei vorstellbar. „Tischtennisschläger und Fußbälle könnten im Bauwagen gelagert werden“, erklärte Sippel. Der Bauwagen könnte später mit einem Zahlenschloss verschlossen werden. Der Zahlencode sei dann auf der Homepage der KGS ersichtlich. So könne man eine Umnutzung als Unterschlupf für Wohnungslose oder auch Vandalismus vermeiden, sagte Sippel. Zudem sei auch das Aufstellen von Insektenhotels denkbar, meinte der Lehrer.
Die Drösewiese an der Bundesstraße 65 sei ein idealer Platz für einen „modernen Treffpunkt für Jugendliche“, erklärten die Schülerinnen vor dem Gremium. Der Platz sei durch seine Lage in der Stadtmitte von überall gut erreichbar. Zudem gebe es an der angrenzenden Bundesstraße auch eine Bushaltestelle.
Kader Süzük und Paulina Gondek warben bei den Kommunalpolitikern mit den Vorteilen, den ein solcher Jugendplatz habe: „Damit wird ein neues Freizeitangebot für Jugendliche geschaffen“, sagte Paulina Gondek. Jugendliche hätten einen zentralen Treffpunkt und müssten nicht auf Spielplätze in den Ortschaften ausweichen. Die Nähe zur KGS ermögliche zudem die Zusammenarbeit der Stadt mit der Schule bei der Gestaltung und der Pflege des Areals.
Politiker befürworten Vorhaben
Die Politiker waren von der Initiative begeistert. „Die Idee ist sehr gut“, lobte Werner Kracke (SPD). Er regte aber an, statt eines Bauwagens einen Container aufzustellen, da dieser Vandalismus besser standhalte. Fachdienstleiter Godehard Kraft von der Stadt freute sich ebenfalls über den Einsatz der Schüler. Es sei besser, so etwas gemeinsam mit den Nutzern zu entwickeln. „Das hat dann eine ganz andere Qualität“, sagte Kraft. Die Kommunalpolitiker regten an, auf dem Gelände gleichzeitig einen Bouleplatz zu schaffen. „Dann wäre das Angebot generationenübergreifend“, meinte Süß. Solch eine zusätzliche Einrichtung schaffe mehr soziale Kontrolle, war man sich im Ortsrat einig.
Zu den Kosten konnten die Schüler noch keine Angaben machen. Die Kommunalpolitiker einigten sich darauf, zusätzlich 10 000 Euro für die Umgestaltung des Platzes in den neuen Haushalt 2019 einzustellen. Nächste Schritte zur Gestaltung des Platzes sollen bei einer Projektwoche im Sommer zusammen mit Vertretern der Stadt entwickelt werden. „Die Schüler sind sehr stolz darauf, was aus ihrer Idee geworden ist. Wir wollen das jetzt auch zügig umsetzen“, gab sich Sippel optimistisch. (Patricia Oswald-Kipper/haz)