Das Weihnachtskonzert der KGS ist heiß begehrt, deshalb gibt es seit einigen Jahren immer zwei Aufführungen. Beide Veranstaltungen im Forum waren ausverkauft.
Dass Lehrer und Schüler sich wunderbar ergänzen können, hat sich beim Weihnachtskonzert der Kooperativen Gesamtschule Sehnde am Donnerstagabend sehr eindrucksvoll gezeigt. Denn einer der Höhepunkte des Abends war die gelungene Adaption von John Lennons „Happy Xmas“, den sich der Schulchor unter der Leitung von Andreas Engelhorn und die Lehrerband Paukerface ausgesucht hatten. Aber auch die einzelnen Gruppen zeigten ihr musikalisches Können, das melodiöse Überraschungen bereithielt. Mit ihrem Weihnachtskonzert am Abend vorher haben die KGS-Schüler damit gleich zweimal das Forum gefüllt. Das wird aufgrund des großen Andrangs in einer der größten Schulen Niedersachsens seit einigen Jahren so gehandhabt.
Da wurde der Sound der Achtzigerjahre wieder lebendig mit der Jazzfunk-Ballade „Smooth Operator“ von Sade, die die Band AG sehr perfektionistisch in Szene setzte. Die Chor AG interpretierte Musik von Lady Gaga neu. Doch auch klassische Weihnachtslieder erhielten ihren Platz – und dort durfte das Publikum mit einsteigen und mitsingen. Eines der ältesten Marienlieder aus dem 13. Jahrhundert, „Es kommt ein Schiff geladen“, wurde ebenfalls von der Chor AG stimmungsvoll umgesetzt. Das Blasorchester sorgte dafür mit dem Soundtrack der Serie „Game of Thrones“ für moderne Töne.
Aber, um noch einmal die Lehrer zu Wort kommen zu lassen, brachten diese mit ungebremster Energie den Hit von Bryan Adams „Run to You“ auf die Bühne. Dabei zeigte Sport- und Englischlehrer Björn Kassel mit seiner intensiven Stimme und seinem Temperament, dass er eher auf die Bühne als in den Klassenraum gehört. Dass Musik in der Weihnachtszeit an der KGS großgeschrieben wird, hatten bereits die Bläserklassen bei ihrem Konzert in der Iltener Barockkirche und für die HAZ-Weihnachtshilfe in Hannover gezeigt.
Etwas ruhigere Töne schlug jedoch Michael Möllers, Fachbereichsleiter für Musisch-Kulturelle Bildung, an. Er rief dazu auf, einmal innezuhalten in dieser hektischen Zeit und es einfach zu genießen, dass es uns gut geht. Denn ein weiterer Programmpunkt an diesem Abend gehörte einem Projekt des Profilunterrichts „Menschen brauchen Menschen“ des 10. Jahrgangs, das sich mit einem Briefmarathon für die Einhaltung von Menschenrechten stark macht. Das von Amnesty International ins Leben gerufene Projekt „Schreib für Freiheit“ widmet sich in diesem Jahr Frauen, die in ihren Ländern im Gefängnis sitzen und Repressalien ausgesetzt sind. Einen einzelnen Brief könnten die Behörden ungelesen wegwerfen, aber Tausende von Schreiben, die auf die Einhaltung von Menschenrechten pochen, ließen sich nicht ignorieren, so Möllers. Dafür hatten die Schüler die Mensa zur Schreibwerkstatt umfunktioniert sowie eine Briefstation in der Schulstraße eingerichtet und 700 persönliche Briefe geschrieben. (Susanne Hanke/haz)