Nach Weihnachten ist vor Weihnachten! Während wir schon mit Neujahrsvorsätzen hadern, hat der Weihnachtsmann ganz andere Probleme zu bewältigen.
Schnee von gestern? Noch lange nicht, schließlich warten wir hier immer noch auf frostig weiße Landschaften und die erste Schneeballschlacht. Aber was ist eigentlich vor Weihnachten geschehen?
Diese Frage beantwortete das satirische Theaterstück „Fällt Weihnachten aus?“ des 10. Jahrgangs. Beide Vorstellungen am letzten Tag vor den Weihnachtsferien waren ein voller Erfolg – die beiden Kurse des Darstellenden Spiels von Frau Belau inszenierten das eigens für diese Vorstellung geschriebene Stück mithilfe von viel Fantasie und Humor, wodurch das Publikum in das Leben des Weihnachtsmanns eintauchen konnte.
Der als gutmütig und herzlich bekannte Weihnachtsmann entpuppt sich als ein Mensch mit Ecken und Kanten, wie wir sie alle haben, wobei sein Charakter noch zwiespältiger und sein Verhalten noch kontroverser ist, als wir es je vermutet hätten. So betrügt er nicht nur seine Frau mit einer minderjähriger Elfe, nein, er hält sich weder an Verkehrsvorschriften (sein Rentier könnte ein Lied davon singen) noch an sonstige ethische Vorstellungen, geschweige denn an das Gesetz.
So wird ihm z.B. Hausfriedensbruch zur Last gelegt, weil er sich über die Schornsteine ungefragt Zugang zu den Häusern der Menschen verschafft, keine Arbeitserlaubnis für Deutschland hat, sein Schlitten Marke Eigenbau nicht zugelassen ist und sein Rentier nicht artgerecht gehalten wird. Nicht nur dem Vater der Elfe ist er ein Dorn im Auge, auch zwei CSI-Agenten hegen berechtigte Skrupel an seinem Auftreten und inhaftieren ihn.
Vermutlich sitzt er jetzt immer noch seine Haftstrafe ab und muss die Konsequenzen seines Verhaltens in seiner Zelle bei Wasser und Brot tragen. Dank des mehr oder weniger genialen Einfalls des Elfenvaters ist das Weihnachtsfest aber nicht ausgefallen: Dieser nahm kurzerhand die Identität des Weihnachtsmannes an. Ja, das Karma trifft letztendlich jeden, das musste auch der Weihnachtsmann am eigenen Leib erfahren.
In nicht mehr ganz 12 Monaten werden wir also herausfinden, ob der neue Weihnachtsmann seinen Job besser macht. Sicher ist auf jeden Fall: Nichts ist so, wie es scheint und jeder wird seine gerechte Strafe bekommen.
(Marie Bruschek und Paula Hübner)