Feierlicher Akt an der Waldstraße: Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke hat am Freitagmittag den Grundstein für den dreigeschossigen Neubau der Kooperativen Gesamtschule mit 17 Unterrichtsräumen gelegt.
Knapp drei Jahre nach dem Großbrand der Turnhalle an der Waldstraße hat Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke am Freitagmittag an gleicher Stelle den Grundstein für die Erweiterung der Kooperativen Gesamtschule (KGS) gelegt. Am Freitag wurde eine Zeitkapsel mit wichtigen Erinnerungsstücken und Dokumenten in ein Bauteil eingemauert. Darunter eine Tageszeitung, die Pläne der Architekten, ein Jahrbuch und Foto aller Schüler der KGS sowie eine kleine Sammlung von aktuellen Euro-Münzen.
Die Hülse wurde dann verschweißt und in ein Bauelement eingemauert. Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke und Eveline Gröne mussten den Mörtel aufbringen, bevor das Bauteil mit einer Platte fachmännisch verschlossen wurde. Die Zeitkapsel werde später in einem der Treppenaufgänge verbaut. Eine Plakette werde auf den genauen Standort hinweisen, erklärte Ekkehard Vogt vom Architektenbüro Mosaik. Das Büro ist für den Erweiterungsbau planerisch zuständig, es hat schon einige Schulbauten für die Stadt Sehnde erfolgreich begleitet.
Eigentlich sei der KGS-Anbau auf dem Schulgrundstück geplant gewesen, darauf sei die Planung im Jahr 2016 hinausgelaufen, blickte Bürgermeister Carl Jürgen Lehrke bei seiner Rede zurück. „Aber das hätte Einschnitte bedeutet – in das Papenholz, in den Schulhof oder beim Bonhoefferhaus“, sagte Lehrke. „Mir war nicht wohl dabei. Aber es gab keine andere Lösung“, ergänzte er. Dann sei es im Juni 2016 der Großbrand an der Turnhalle Waldstraße gekommen. Das habe alle Planungen auf den Kopf gestellt. Aber: Wenn eine Tür sich schließe, gehe eben auch eine andere auf, sagte Lehrke.
Kein Baum musste für den Neubau weichen
Der Rat habe später mit seiner weisen Entscheidung, die neue Turnhalle auf einem Grundstück an der Chausseestraße zu errichten, den Weg freigemacht für die dringend benötigte Erweiterung der Schule an der Waldstraße. Kein Baum musste weichen, der 7,25 Millionen teure Komplex mit 14 allgemeinen Klassenräumen und drei Fachräumen für Musik ist räumlich nun eng an den bestehenden Schulkomplex gekoppelt.
Lehrke entschuldigte sich allerdings für die Verzögerung, für die drei Jahre, die es brauchte, um mit dem Neubau beginnen zu können. Als Hauptgrund nannte er die „schwierigen Grundstücksverhandlungen“ für das Areal an der Chausseestraße, auf dem bald zwei neue Turnhallen entstehen sollen. „Das hat insgesamt neun Monate gedauert.“
„Für uns ist das ein ganz besonderer Tag, denn es ist ein ganz besonderes Schulgebäude“, sagte Evelyn Gröne, didaktische Leiterin der KGS, die die erkrankte Schulleiterin Sandra Heidrich vertrat. Die ganze Schule fiebere nun auf die Einweihungsfeier im August 2020 hin. Zu diesem Zeitpunkt soll das Gebäude fertig sein.
Der Rohbau soll schon im August stehen.
Das sei gut zu schaffen, sagte Peter Schmidt, Bauingenieur und Geschäftsführer der für den Rohbau verantwortlichen Firma Industriebau Wernigerode. „Wir liegen gut im Zeitplan.“ Die Bodenplatte sei fast fertig. Bereits im August werde der Rohbau für das dreigeschossige Gebäude stehen, versicherte er.
Sporthallenbau startet im nächsten Jahr
Der Bau der beiden neuen Sporthallen an der Chausseestraße soll im nächsten Jahr starten. Dabei überträgt die Stadt die Planung, den Bau und die spätere Instandhaltung auf ein Generalunternehmen. Lediglich den Betrieb und die Verwaltung der neuen Hallen wird die Stadt selbst übernehmen. Die Ausschreibung für das Generalunternehmen läuft, die Bieter haben noch bis zum Frühherbst Zeit, Angebote vorzulegen. Mit einer Baugenehmigung wird erst im Frühjahr 2020 gerechnet. Wenn alles gut läuft, könnte der 15-Millionen Euro teure Sportkomplex an der Chausseestraße dann im Sommer 2021 in Betrieb gehen. (Patricia Oswald-Kipper/haz)