Seit einiger Zeit bereits wünschen sich die Schülerinnen und Schüler der Kooperativen Gesamtschule Sehnde einen Unterstand auf der sogenannten Drösewiese. Das Gelände zwischen Peiner Straße, Schwarzem Weg und Nordstraße gilt in der KGS als außerschulischer Lernort und dient den Schülern als Spielwiese im und Treffpunkt außerhalb des Unterrichts.
Bereits seit 2019 gibt es dort Sitzsteine und eine von den Schülern besprühte Graffitiwand. Nur den größten Wunsch der Jugendlichen – einen Unterstand – konnte die Stadt bisher nicht realisieren.
Jetzt hat der Ortsrat den Weg dafür allerdings freigemacht.
„Beträchtliche Summe“
In seiner jüngsten Sitzung beschloss das Gremium mit neun von zehn Stimmen, 8600 Euro aus Ortsratsmitteln dafür bereitzustellen. Zusammen mit den 5000 Euro aus dem Haushalt der Stadt seien damit
die Kosten von 13 600 Euro gedeckt, freut sich Ortsbürgermeister Helmut Süß (SPD). „Bei den
10 000 Euro, die uns jährlich an Ortsratsmitteln zur Verfügung stehen, ist das eine beträchtliche Summe“, sagt er.
In der Sitzung enthielt sich lediglich Ortsratsmitglied Ralf Marotzke (CDU) der Stimme, da er noch mehr Informationen wünschte, ob die Schülerinnen und Schüler den Unterstand in seiner
derzeitigen Planung akzeptieren. Wegen der Corona-Kontaktbeschränkungen konnten diese nicht an der Sitzung teilnehmen. Für sie sprach aber Stefan Bahls, KGS-Fachbereichsleiter Geschichte,
Religion, Werte und Normen – und er gab den Planungen grünes Licht.
Auf Wunsch auch Windschutz
Gegenüber den ursprünglichen Wünschen der Schüler fällt der Unterstand eher karg aus. Ähnlich einem Carport soll ein Trapezdach aus Stahlblech auf vier metallenen Stützpfeilern gebaut werden, um
vor Regen oder Sonne zu schützen. Auf Wunsch können auch Seitenteile als Windschutz installiert werden. Der Entwurf dazu stammt vom Sehnder Architekten Kurt Schwarzkopf, der selbst für die SPD im
Ortsrat sitzt, bei der Sitzung allerdings nicht anwesend war.
Hütte ist nicht möglich
Süß machte deutlich, dass es eine von den Schülern gewünschte feste Hütte oder einen Bauwagen nicht geben werde. „Der Unterstand muss einsehbar sein.“ Der Grund dafür sei die Anfälligkeit solcher
Hütten für Vandalismus und die Brandgefahr. In der Vergangenheit hatte die Stadt erst eine Hütte und danach einen Bauwagen installiert. Beide wurden auf dem offen zugänglichen Gelände Opfer von
Brandstiftung oder Vandalismus. Mit der Metallkonstruktion und der Offenheit nach allen Seiten sollen solche Vorkommnisse verhindert werden.
Nach dem Ortsratsbeschluss soll jetzt die Verwaltung im Rathaus die Firma, die die Ausschreibung gewonnen hatte, mit dem Bau beauftragen. Zudem müsse noch die Baugenehmigung eingeholt werden,
erklärte der Ortsbürgermeister. „Wir hoffen, dass wir im Spätsommer auf der Drösewiese etwas stehen haben.“ (Michael Schütz/haz)