Patenschaft für die Stolpersteine von Hans-Leo Brumsack, Salli Schragenheim und Paula Königheim
Auf eine Initiative der Arbeitsgruppe Stolpersteine der Stadt Sehnde hin wurden 2012 unter anderem drei Stolpersteine vor dem ehemaligen Wohnhaus von Hans-Leo Brumsack, Salli Schragenheim und Paula Königheim in der Nordstraße 7/8 verlegt.
Seit Sommer 2021 hat die AG Gedenktag der KGS Sehnde die Patenschaft für die Stolpersteine übernommen.
Wir:
- kümmern uns im eine regelmäßige Pflege der Steine.
- besuchen die Stolpersteine gemeinsam mit Schüler*innen, um die Erinnerung an die Sehnder Opfer des Nationalsozialismus aufrecht zu erhalten.
- begleiten Schüler*innen und Lehrkräfte in der inhaltlichen Aufarbeitung des Themas.
- stehen in Verbindung mit der Arbeitsgruppe Stolpersteine der Stadt Sehnde.
Für die AG Gedenktag
WIL, KRG, SOL
Text zur offiziellen Übernahme der Patenschaft für die Stolpersteine der Familien Schragenheim, Königheim und Brumsack
Am 18. Juli 1942 wurden die in Sehnde geborenen Geschwister Salli Schragenheim und Paula Königheim aus Sehnde deportiert und am 26.09.1942 im Vernichtungslager Treblinka ermordet. Zur Erinnerung an sie und an weitere Familienmitglieder, darunter auch Hans-Leo Brumsack, sind in der Nordstraße in Sehnde vor dem Ort, an dem das Geschäfts- und Wohnhaus der Familie Schragenheim stand, Stolpersteine verlegt worden.
(Diese und weitere Informationen finden Sie hier: https://www.sehnde.de/portal/seiten/stolpersteine-915000332-22550.html, zuletzt besucht: 18.06.2021.)
Die bereits 2012 erfolgte Verlegung in Sehnde geht auf die Initiative der 2011 gegründeten Projektgruppe Stolpersteine zurück. Die drei von insgesamt neun in Sehnde verlegten Stolpersteinen kommen ebenfalls aus der Werkstatt des Künstlers Gunter Deming, der seit 1996 an diesem europaweiten Erinnerungsprojekt arbeitet und die 10 cm x 10 cm großen Messingtafeln auf der Oberseite von Gussbetonwürfeln herstellt. Da das Metall der Tafeln durch Witterungseinflüsse eine Patina ansetzt und stark abdunkelt, verringert sich deren Sichtbarkeit. Also muss man sich um die Stolpersteine und deren Sichtbarkeit kümmern.
Ab Juli 2021 übernimmt die AG Gedenktag der KGS Sehnde die Patenschaft und somit die Pflege und Fürsorge für die Stolpersteine der Familien Schragenheim, Königheim und Brumsack in der Nordstraße 7/8.
Im Rahmen dieser Patenschaft wird die Erinnerung an diese Personen und an alle Opfer des Nationalsozialismus wachgehalten. Diese Erinnerung hat mit Orten zu tun – mit gedanklichen und geschichtlichen Orten, mit geographischen und sozialen Orten unseres Zusammenlebens. Es bedeutet für uns in Sehnde, vor einem Stolperstein stehen zu bleiben, die Inschrift zu lesen, in sich zu horchen, in der Zeit zurückzudenken, sich zu fragen, wer die Menschen waren, deren nüchterne Lebensdaten dort stehen, warum und wohin sie fortzugehen gezwungen wurden und zu erkennen, dass die Menschen gegangen, ihre damaligen Wohnorte aber noch heute bewohnt werden.
So kann dem Vergessen in der Gesellschaft bzw. Bevölkerung entgegengearbeitet werden, indem in der Verknüpfung mit einem bestimmten Ort die Namen der früheren jüdischen Bürgerinnen und Bürger wieder ins Licht gerückt werden. In der Wahrnehmung zu "stolpern" gehört zur Identifikation mit unserer Stadt.
Im Sinne des Projekts Stolpersteine erhalten die Schüler*innen der AG Gedenktag und der Jahrgänge 9/10 der KGS Sehnde die Chance, „das Gedenken lokal zu verankern“ und davon ausgehend durch die Reflexion und die Auseinandersetzung mit dem Thema in Zukunft ihren eigenen Beitrag für eine offene Gesellschaft zu leisten, welche Verbrechen wie die des NS-Regimes nie wieder zulässt.
Verweis auf die Arbeit der Arbeitsgruppe Stolpersteine der Stadt Sehnde:
https://www.sehnde.de/portal/seiten/stolpersteine-915000332-22550.html