KGS Sehnde digitalisiert den naturwissenschaftlichen Unterricht
Nachdem der Umbau der ehemaligen Lehrküche zu zwei modernen naturwissenschaftlichen Fachräumen mit interaktiven Tafeln im letzten Jahr abgeschlossen wurde, geht die Fachgruppe Naturwissenschaften den nächsten Schritt zur digitalen Schule.
Zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres wurden 30 digitale Messgeräte für den naturwissenschaftlichen Unterricht angeschafft, die sich über Bluetooth mit den vorhandenen Endgeräten, aber auch mit den Smartphones der Schülerinnen und Schüler, verbinden lassen. Mit ihnen lassen sich die Spannung, Stromstärke, Kraft, Beschleunigung, Temperatur, pH-Wert, Sauerstoff- und Kohlenstoffdioxidkonzentrationen, Herzfrequenz und Blutdruck und vieles mehr messen. Über die vorhandene Software oder eine kompatible Smartphone-App werden die Ergebnisse unmittelbar grafisch aufbereitet und ausgewertet, wobei die exakte grafische Darstellung eine genauere Interpretation der Messergebnisse ermöglicht. Auf Schüler und Schülerinnenseite erhofft sich die Fachgruppe durch die Einbeziehung dieser Geräte in den Unterricht eine höhere Lernmotivation und eine Förderung der Medienkompetenz.
Ermöglicht wurden diese Anschaffungen durch die großzügige Unterstützung des Fördervereins der KGS sowie der Volksbank Sehnde.
Auch in den kommenden Jahren sollen weitere digitale Messgeräte angeschafft werden, um auch andere schulischen Angebote, wie Forscherklassen, Profilunterricht oder Wahlpflichtangebote der Einführungsphase davon profitieren zu lassen.
(AHR)
Gewässeranalyse am Hohnsensee in Hildesheim
Am Freitag, den 09. September, ging es für den Grundkurs Biologie zur Gewässeranalyse nach Hildesheim. Ziel war der Hohnsensee, ein ca. 10 ha großer Badesee. Ausgerüstet mit verschiedenen analogen und digitalen Gerätschaften für die biologische und chemische Gewässeranalyse machten sich die 20 Schülerinnen und Schüler motiviert an die Arbeit, um die Wasserqualität des Sees zu begutachten.
Mit kleinen Gefäßen wurde zunächst der Uferbereich nach Insekten und anderen wirbellosen Wasserlebewesen abgesucht, die dann unter Anwendung von Bestimmungsbüchern identifiziert wurden. Anhand der jeweiligen Anzahl der gefundenen Tiere wurden der Saprobienindex und schließlich die Gewässergüte ermittelt. Anschließend wurden Wasserproben entnommen, die dann einer chemischen Analyse unterzogen wurden. Besonders interessant war dabei der Vergleich zwischen Oberflächenwasser und Tiefenwasser, welches mithilfe eines speziellen Gerätes zur Probenentnahme aus tiefen Gewässern entnommen werden konnte. Dazu wurden die Schülergruppen mit dem Boot des angeschlossenen Freibades Jo-Wiese auf den See gefahren, um die Wasserproben aus bis zu 5 Metern Tiefe sammeln zu können. Bei der Untersuchung zeigten sich deutliche Unterschiede im Nitrat- und Phospatgehalt zwischen Tiefen- und Oberflächenwasser.
Nach der ca. dreistündigen Exkursion kann man festhalten, dass der Hohnsensee aktuell eine sehr gute Wasserqualität aufweisen kann.
(AHR)
Forscherklasse untersucht den Lebensraum Totholz
Zu Beginn des Schuljahres beschäftigte sich die neue Forscherklasse 5Gc mit dem Lebensraum Totholz. Erste Erkenntnis: Der Begriff „Tod“ ist hier völlig unpassend. Auf und unter den abgestorbenen Baumstämmen wurden unzählige Lebewesen gefunden. Käfer, Fliegen, Mücken, die dazugehörigen Larven, Bienen, Spinnen, Moose, Flechten und Pilze. Pures Leben also! Totholz ist ein wichtiger Lebensraum für viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Die Tiere wurden in Becherlupen gesammelt, bestimmt und anschließend natürlich wieder in ihren Lebensraum entlassen.
Im anschließenden Theorieteil wurde im Selbstlernzentrum alles Wissenswerte über die verschiedenen Arten herausgefunden und auf Gruppenplakaten zur Präsentation vorbereitet.
EP 1 besucht das LEBAO der MHH
Es hatte etwas von „Science Fiction“ als die EP 1 kurz vor den Sommerferien die Leibniz Forschungslaboratorien für Biotechnologie und künstliche Organe (LEBAO) der MHH besuchte. Schwerpunktmäßig werden hier Aspekte der regenerativen Medizin und der Organtransplantation untersucht und erforscht.
Nach einer kurzen Begrüßung bekamen wir einen umfangreichen Einblick in die Forschung an Stammzellen. Zunächst erläuterte uns Prof. Dr. Martin das Prinzip der Reprogrammierung des Zellkerns. Dabei ist es möglich, jede beliebige Körperzelle in ein früheres embryonales Entwicklungsstadium zurückzuführen. Diese Zellen sind dann pluripotent, ähnlich wie embryonale Stammzellen. Sie können sich dann wieder zu jedem Zelltyp differenzieren und für Transplantationen und Zellersatztherapien eingesetzt werden.
Bei der anschließenden Führung durch die Forschungsabteilungen konnten wir u.a. sogenannte Bioreaktoren sehen, in denen Stammzellen für die Zelltherapie gezüchtet werden. Vorteil dieser Reaktoren ist, dass damit relativ schnell eine unglaubliche Zahl an Stammzellen produziert werden kann. So enthielt ein Reaktor etwa 500 Millionen Zellen, aus denen dann z.B. Herzmuskelzellen gezüchtet werden können.
Die MHH ist sehr bekannt für Transplantationen zum Beispiel des Herzens. Diese werden notwendig, wenn das Herz durch einen Infarkt oder eine Erkrankung so stark geschädigt wird, dass es die eigentliche Aufgabe nur noch sehr eingeschränkt ausführen kann. Beeindruckend in diesem Zusammenhang ist die Zahl von bis zu 2 Millionen irreversibel geschädigter Herzmuskelzellen durch einen Infarkt. Häufig fehlt es allerdings an Spenderorganen. Mit künstlichen Organen bzw. Geweben ist es möglich, diesem Mangel entgegen zu wirken. Die aus den hergestellten Stammzellen gezüchteten Gewebe werden direkt in das geschädigte Organ transplantiert. Ein großer Vorteil dieser Behandlungsart ist, dass es keine Abstoßungsreaktionen des Körpers gibt, da sich um körpereigenes Gewebe handelt.
Die EP1 bedankt sich für den umfangreichen und interessanten Einblick in die Arbeit des LEBOA.